Historische Fassung war gültig vom 07.09.2013 bis 08.09.2016

Verordnung
des Sächsischen Staatsministeriums
für Umwelt und Landwirtschaft
zur Übertragung von Zuständigkeiten auf nachgeordnete Behörden in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Ernährung sowie Gentechnik
(Zuständigkeitsverordnung Landwirtschaft/Forsten/Gentechnik – ZuLaFoGeVO)

erlassen als Artikel 1 der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft zur Neuregelung von Zuständigkeiten und zur Aufhebung von Rechtsverordnungen in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Ernährung sowie Gentechnik

Vom 8. August 2013

§ 1
Sachliche Regelzuständigkeit des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

(1) Soweit in dieser Verordnung oder in anderen Rechtsvorschriften keine besonderen Zuständigkeitsvorschriften getroffen sind, obliegt im Geschäftsbereich des Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft der Vollzug von Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften oder der Europäischen Union sowie von Rechtsvorschriften des Bundes und des Freistaates Sachsen im Bereich der Landwirtschaft und Ernährung dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ist die nach Landesrecht zuständige Behörde oder Stelle, Kontrollbehörde oder -stelle, Überwachungsstelle oder zuständige Landesstelle im Sinne der Rechtsvorschriften nach Satz 1.

(2) Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ist im Rahmen des Absatzes 1 nach Maßgabe der Ziffer IX des Beschlusses der Sächsischen Staatsregierung über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Staatsministerien vom 18. Februar 2008 (SächsGVBl. S. 232), der zuletzt durch Beschluss vom 20. November 2012 (SächsGVBl. S. 707) geändert worden ist, zuletzt enthalten in der Verwaltungsvorschrift vom 19. Dezember 2011 (SächsABl. SDr. S. S 1642), insbesondere zuständig auf den Gebieten

1.
der Förderung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums,
2.
der Agrarstruktur und der Agrarstatistik, ohne Aquakulturstatistik,
3.
der Ernährungswirtschaft, -sicherstellung und -notfallvorsorge, Hauswirtschaft,
4.
des Acker- und Pflanzenbaus einschließlich des Wein-, Obst- und Gemüsebaus,
5.
des Dünge- und Saatgutrechts,
6.
des Pflanzenschutzes und der Pflanzengesundheit,
7.
der Tierzucht, Tierhaltung, tierischen Erzeugung und Verarbeitung, Imkerei, Fischerei, Fischzucht und Aquakultur,
8.
der Handelsklassen, Qualitäts- und Vermarktungsnormen sowie Preisbildung für landwirtschaftliche Produkte, des Herkunftsnachweises und der Rückverfolgbarkeit von landwirtschaftlichen und fischereilichen Produkten,
9.
der Agrarmarktstrukturen für landwirtschaftliche und gärtnerische Produkte sowie der Anerkennung von Agrarorganisationen,
10.
der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich der Land- und Hauswirtschaft,
11.
der Kontrolle der ökologischen Produktion und der Kennzeichnung ökologischer Erzeugnisse,
12.
der Gentechnik im Bereich der Landwirtschaft.

(3) Die Zuständigkeit nach den Absätzen 1 und 2 beim Vollzug von Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften oder der Europäischen Union erstreckt sich auch auf den damit zusammenhängenden Vollzug

1.
ergänzender Rechtsvorschriften des Bundes und des Freistaates Sachsen,
2.
besonderer Kontroll- und Sanktionsmaßnahmen, insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung eines integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems für bestimmte gemeinschaftliche Beihilferegelungen,
3.
weiterer Maßnahmen, insbesondere der Gewährung von Beihilfen.

(4) Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ist im Rahmen des Absatzes 1 die nach Landesrecht zuständige Behörde im Sinne des Artikels 36 Abs. 1 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. November 2012 über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel (ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1).

§ 2
Sachliche Zuständigkeit des Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft

Das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft bleibt die nach Landesrecht zuständige Behörde, Prämienbehörde, Stelle, Landesstelle, Landesbehörde oder beteiligte Behörde im Sinne

1.
des § 53 Abs. 4 des Gesetzes über die strukturelle Anpassung der Landwirtschaft an die soziale und ökologische Marktwirtschaft in der Deutschen Demokratischen Republik (LandwirtschaftsanpassungsgesetzLwAnpG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. Juli 1991 (BGBl. I S. 1418), das zuletzt durch Artikel 40 des Gesetzes vom 23. Juli 2013 (BGBl. I S. 2586, 2708) geändert worden ist,
2.
des § 7 Abs. 1 und § 9 Abs. 1 des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK-Gesetz GAKG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. Juli 1988 (BGBl. I S. 1055), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 9. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1934, 1937) geändert worden ist,
3.
des Gesetzes zur Durchführung der einheitlichen Betriebsprämie (BetriebsprämiendurchführungsgesetzBetrPrämDurchfG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. November 2010 (BGBl. I S. 1720), zuletzt geändert durch Artikel 2 Abs. 102 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044, 3046),
4.
des § 15 Abs. 1 Satz 3 der Verordnung über den Erwerb land- und forstwirtschaftlicher Flächen und das Verfahren nach dem Ausgleichsleistungsgesetz (FlächenerwerbsverordnungFlErwV) vom 20. Dezember 1995 (BGBl. I S. 2072), die zuletzt durch Artikel 2 Abs. 128 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044, 3046) geändert worden ist,
5.
der §§ 3 bis 5, 9 Abs. 3, § 17 Abs. 5, §§ 23 und 24 des Tierzuchtgesetzes ( TierZG) vom 21. Dezember 2006 (BGBl. I S. 3294), das zuletzt durch Artikel 2 Abs. 85 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044, 3046) geändert worden ist,
6.
der §§ 5 und 12 der Verordnung über die Gewinnung, Abgabe und Verwendung von Samen, Eizellen und Embryonen von Zuchttieren (Samenverordnung – SamEnV) vom 14. Oktober 2008 (BGBl. I S. 2053, 2181),
7.
des § 1 Abs. 1 und § 4 Abs. 2 Satz 2 der Verordnung über Lehrgänge nach dem Tierzuchtgesetz vom 15. Oktober 1992 (BGBl. I S. 1776),
8.
der Verordnung über Preisnotierung, Preisermittlung und Preiserhebung für Milcherzeugnisse in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. Juni 2011 (BGBl. I S. 1020),
9.
des § 46 der Verordnung zur Durchführung der EU-Milchquotenregelung (MilchquotenverordnungMilchQuotV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. Mai 2011 (BGBl. I S. 775), die durch Artikel 2 Abs. 98 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044, 3046) geändert worden ist,
10.
des § 8 der Verordnung über die Gewährung von Beihilfen für Schulmilch (Schulmilch-Beihilfen-Verordnung) vom 8. November 1985 (BGBl. I S. 2099), die zuletzt durch Artikel 25 der Verordnung vom 13. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2720, 2723) geändert worden ist,
11.
des Artikels 16 Abs. 1 Satz 2, Artikel 18 Abs. 2 und Artikels 20 Abs. 3 der Verordnung (EG) Nr. 73/2009 des Rates vom 19. Januar 2009 mit gemeinsamen Regeln für Direktzahlungen im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik und mit bestimmten Stützungsregelungen für Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe und zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 1290/2005, (EG) Nr. 247/2006, (EG) Nr. 378/2007 sowie zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 (ABl. L 30 vom 31.1.2009, S. 16, L 43 vom 18.2.2010, S. 7), die zuletzt durch Artikel 1 Abs. 1 Buchst. e dritter Anstrich der Verordnung (EU) Nr. 517/2013 (ABl. L 158 vom 10.6.2013, S. 1) geändert worden ist,
12.
des § 2 Abs. 1 des Gesetzes über die Verarbeitung und Nutzung von Daten im Rahmen des integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems nach den gemeinschaftsrechtlichen Vorschriften für landwirtschaftliche Stützungsregelungen ( InVeKoS-Daten-GesetzInVeKoSDG) vom 21. Juli 2004 (BGBl. I S. 1763, 1769), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 22. April 2008 (BGBl. I S. 738), als Prämienbehörde,
13.
der §§ 5, 6 Abs. 2 und § 31 Abs. 1, 2, 5 bis 8 der Verordnung über die Durchführung von Stützungsregelungen und des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems (InVeKoSVerordnung – InVeKoSV) vom 3. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3194), die zuletzt durch Artikel 2 der Verordnung vom 15. Dezember 2011 (eBAnz AT144 V1) geändert worden ist,
14.
des § 1 der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über bestimmte Anforderungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (Sächsische GAP-Anforderungenverordnung – SächsGAPAnfVO) vom 11. Juni 2010 (SächsGVBl. S. 162), die durch Verordnung vom 8. Juli 2011 (SächsGVBl. S. 297) geändert worden ist,
15.
des Gesetzes zur Regelung der Gentechnik (GentechnikgesetzGenTG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2066), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 9. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1934), und der aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsvorschriften, soweit die Vorschriften gentechnische Anlagen, gentechnische Arbeiten, genehmigte Freisetzungen von gentechnisch veränderten Organismen oder Belange außerhalb der Landwirtschaft betreffen,
16.
des § 4 des Gesetzes zur Durchführung der Verordnungen der Europäischen Gemeinschaft oder der Europäischen Union auf dem Gebiet der Gentechnik und über die Kennzeichnung ohne Anwendung gentechnischer Verfahren hergestellter Lebensmittel (EG-Gentechnik-DurchführungsgesetzEGGenTDurchfG) vom 22. Juni 2004 (BGBl. I S. 1244), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 9. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1934) geändert worden ist, soweit die Vorschriften Belange außerhalb der Landwirtschaft und nicht Lebensmittel oder Futtermittel betreffen.

§ 3
Sachliche Zuständigkeit des Staatsbetriebes Sachsenforst

Der Staatsbetrieb Sachsenforst ist zuständige Landesbehörde oder Behörde im Sinne

1.
des § 1 Abs. 5 Satz 2, § 9 Abs. 1, 2 und Abs. 3 Satz 1 des Gesetzes zum Ausgleich von Auswirkungen besonderer Schadensereignisse in der Forstwirtschaft (Forstschäden-Ausgleichsgesetz) in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. August 1985 (BGBl. I S. 1756), das zuletzt durch Artikel 10 des Gesetzes vom 1. November 2011 (BGBl. I S. 2131, 2142) geändert worden ist,
2.
des § 59 Abs. 2 Nr. 1, ausgenommen die Überwachung von Einrichtungen, des Gesetzes zum Schutz der Kulturpflanzen (PflanzenschutzgesetzPflSchG) vom 6. Februar 2012 (BGBl. I S. 148, 1281), für den Staatswald und des § 59 Abs. 2 Nr. 4 und 5 PflSchG für den Bereich der Forstwirtschaft.

§ 4
Verweisungen

Soweit diese Verordnung auf Rechtsvorschriften verweist, bezieht sich die Verweisung auf die Rechtsvorschriften in ihrer jeweils geltenden Fassung.