Bekanntmachung

des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen
zur Anpassung der Zinsberechnung nach den Vorläufigen Verwaltungsvorschriften zu § 44 SäHO aufgrund der Änderung der Zinsberechnungsgrundlage in § 49a Abs. 3 Satz 1 Verwaltungsverfahrensgesetz in Verbindung mit § 1 Vorläufiges Verwaltungsverfahrensgesetz für den Freistaat Sachsen

Az.: 22-H 1006-17/50-66999

Vom 14. Januar 2003

Durch Artikel 13 des Gesetzes zur Einführung einer kapitalgedeckten Hüttenknappschaftlichen Zusatzversicherung und zur Änderung anderer Gesetze (Hüttenknappschaftliches Zusatzversicherungs-Neuregelungs-Gesetz – HZvNG) vom 21. Juni 2002 (BGBl. I S. 2167, 2186), das am 29. Juni 2002 in Kraft trat, wurde in § 49a Abs. 3 Satz 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. September 1998 (BGBl. I S. 3050), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 21. August 2002 (BGBl. I S. 3322, 3323) geändert worden ist, die bisherige Zinsregelung bei Erstattungs- sowie (über § 49a Abs. 4 VwVfG) Verzinsungsansprüchen von 3 vom Hundert über dem jeweiligen Diskontsatz der Deutschen Bundesbank auf 5 vom Hundert über dem Basiszinssatz angehoben. Basiszinssatz im Sinne der geänderten Regelung des § 49a Abs. 3 Satz 1 VwVfG ist nach Artikel 4 § 2 Abs. 1 Nr. 2 Versicherungskapitalanlagen-Bewertungsgesetz – VersKapAG vom 26. März 2002 (BGBl. I S. 1219, 1220) der Basiszinssatz nach § 247 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Mit Gesetz zur Überleitung von Zinssätzen ( SächsZinsÜG) vom 28. Juni 2002 (SächsGVBl. S. 205) sowie zur Anpassung weiterer Rechtsvorschriften im Freistaat Sachsen an den Basiszinssatz nach § 247 BGB vom 28. Juni 2002 wurde dieser ab 1. Juli 2002 im sächsischen Landesrecht eingeführt.

Die Regelungen des VwVfG gelten über § 1 des Vorläufigen Verwaltungsverfahrensgesetzes für den Freistaat Sachsen ( SächsVwVfG) vom 21. Januar 1993 (SächsGVBl. S. 74), das zuletzt durch § 17 des Gesetzes vom 31. März 1999 (SächsGVBl. S. 161, 163) geändert worden ist, nach ihrem In-Kraft-Treten nach Maßgaben der §§ 1 und 2 SächsVwVfG unmittelbar für die öffentlich-rechtliche Verwaltungstätigkeit im Freistaat Sachsen.

Zur Anpassung der Bestimmungen in den Vorläufigen Verwaltungsvorschriften des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen zu § 44 Sächsische Haushaltsordnung vom 29. September 1999 – Vorl. VwV zu § 44 SäHO (SächsABl. SDr. S. S 309), zuletzt geändert durch Verwaltungsvorschrift vom 21. Dezember 2001 (SächsABl. 2002 S. 118), verlängert durch Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen vom 14. November 2002 (SächsABl. S. 1232, 1233) ergehen folgende Regelungen:

1.
Nummer 8.5 Satz 1 Vorl. VwV zu § 44 SäHO und Nummer 8.5 Satz 1 der Verwaltungsvorschriften für Zuwendungen des Freistaates Sachsen an kommunale Körperschaften – VVK (Anlage 3 zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO) werden wie folgt neu gefasst:
„Unbeschadet § 49a Abs. 3 Satz 2 VwVfG ist der Erstattungsanspruch vom Eintritt der Unwirksamkeit des Zuwendungsbescheides an nach Maßgabe des § 49a Abs. 3 Satz 1 VwVfG, in der jeweils geltenden Fassung, jährlich zu verzinsen.“
Anmerkungen
Buchstabe Anmerkung
(Anmerkung: A) Die amtliche Fußnote zu Nummer 8.5 Satz 1 Vorl. VwV zu § 44 SäHO und zu Nummer 8.5 Satz 1 VVK behält ihre Gültigkeit.
B) Derzeit ist mit 5 vom Hundert über dem Basiszinssatz nach § 247 BGB jährlich zu verzinsen.
2.
In den als Bestandteil des Zuwendungsbescheides verbindlichen Nebenbestimmungen sind die Formulierungen in
 
Nummer 9.4 Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur institutionellen Förderung – ANBest-I (Anlage 1 zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO),
 
Nummer 8.4 Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung – ANBest-P (Anlage 2 zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO),
 
Nummer 8.4 Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung an kommunale Körperschaften – ANBest-K (Anlage 3a zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO) und
 
Nummer 9.4 Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung auf Kostenbasis – ANBest-P-Kosten (Anlage 4 zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO)
 
durch folgenden Satz zu ersetzen:
„Der Erstattungsbetrag ist nach Maßgabe des § 49a VwVfG, in der jeweils geltenden Fassung, jährlich zu verzinsen.“
Die Formulierung „ werden regelmäßig für die Zeit von der Auszahlung bis zur zweckentsprechenden Verwendung ebenfalls Zinsen in Höhe von 3 v. H. über dem jeweiligen Basiszinssatz im Sinne des § 1 Diskontsatz-Überleitungs-Gesetzes (DÜG) vom 9. Juni 1998 (BGBl. I S. 1242) jährlich verlangt. “ in
 
Nummer 9.5 Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur institutionellen Förderung – ANBest-I (Anlage 1 zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO),
 
Nummer 8.5 Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung – ANBest-P (Anlage 2 zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO),
 
Nummer 8.5 Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung an kommunale Körperschaften – ANBest-K (Anlage 3a zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO) und
 
Nummer 9.5 Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung auf Kostenbasis – ANBest-P-Kosten (Anlage 4 zu den Vorl. VwV zu § 44 SäHO)
 
ist wie folgt zu ersetzen:
„so werden regelmäßig für die Zeit von der Auszahlung bis zur zweckentsprechenden Verwendung ebenfalls Zinsen nach Maßgabe des § 49a Abs. 3 in Verbindung mit § 49a Abs. 4 VwVfG, in der jeweils geltenden Fassung, jährlich verlangt.“
3.
Die Regelungen unter Ziffer 1 und 2 gelten ab 1. Januar 2003. Abweichende Regelungen zu Fördermaßnahmen des Bundes und der EU/EG bleiben unberührt.
4.
Für den Zeitraum vom 29. Juni 2002, ab In-Kraft-Treten der Änderungen in § 49a VwVfG durch Artikel 13 HZvNG, bis zum 31. Dezember 2002 gelten die Bestimmungen der Vorl. VwV zu § 44 SäHO unverändert.

[Anmerkung: Bis 30. Juni 2002 ist einheitlich mit 3 vom Hundert über dem jeweiligen Basiszinssatz im Sinne des § 1 Diskontsatz-Überleitungs-Gesetzes (DÜG) vom 9. Juni 1998 (BGBl. I S. 1242), zuletzt geändert durch Artikel 2 Abs. 3 des Gesetzes vom 27. Juni 2000 (BGBl. I S. 897), und ab 1. Juli 2002 mit 3 vom Hundert über dem Basiszinssatz nach § 247 BGB , in der jeweils geltenden Fassung, jährlich zu verzinsen (vergleiche SächsZinsÜG).]

Dresden, den 14. Januar 2003

Der Staatsminister der Finanzen
Dr. Horst Metz