1. Navigation
  2. Inhalt
REVOSax - Recht und Vorschriftenverwaltung Sachsen

Anordnung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen zur Betriebsstättenbesteuerung zum Kirchensteuerabzug vom Kapitalertrag

Vollzitat: Anordnung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen zur Betriebsstättenbesteuerung zum Kirchensteuerabzug vom Kapitalertrag vom 18. Dezember 2023 (SächsABl. S. 1655), enthalten in der Verwaltungsvorschrift vom 1. Dezember 2023 (SächsABl. SDr. S. S 253)

Anordnung
des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen
zur Betriebsstättenbesteuerung zum Kirchensteuerabzug vom Kapitalertrag

Az.: 32-S 2440/25/90-2023/75939

Vom 18. Dezember 2023

I.

Aufgrund von § 11 Absatz 4 und 5 des Sächsischen Kirchensteuergesetzes vom 14. Februar 2002 (SächsGVBl. S. 82), das zuletzt durch das Gesetz vom 28. März 2019 (SächsGVBl. S. 244) geändert worden ist, wird zur Betriebsstättenbesteuerung für die Kirchensteuer als Zuschlag zur Kapitalertragsteuer (Kirchenkapitalertragsteuer) Folgendes angeordnet:

1. Abzugsverpflichtung bei Kirchensteuerpflichtigen in Sachsen

Der Kirchensteuerabzugsverpflichtete hat Kirchenkapitalertragsteuer einzubehalten, wenn der Kirchensteuerpflichtige einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Sachsen hat und einer der folgenden Kirchen angehört:

Evangelische Kirchen:

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Evangelisch-reformierte Kirche

Römisch-Katholische Kirche:

Bistum Dresden-Meißen
Bistum Görlitz
Bistum Magdeburg

2. Abzugsverpflichtung bei Kirchensteuerpflichtigen außerhalb Sachsens

Nummer 1 gilt auch bei Kirchensteuerpflichtigen, die in Sachsen keinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben. Voraussetzung ist, dass sie an ihrem Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft angehören, für die nach der dort geltenden Betriebsstättenbesteuerung Kirchenkapitalertragsteuer erhoben wird und die Religionsgemeinschaft einen Antrag auf Kirchensteuererhebung nach § 11 Absatz 5 des Sächsischen Kirchensteuergesetzes gestellt hat. Maßgebend ist in diesen Fällen der am Ort des Wohnsitzes oder gewöhnlichen Aufenthalts des Kirchensteuerpflichtigen geltende Kirchensteuersatz. Die nachfolgend aufgeführten Religionsgemeinschaften haben einen Antrag nach § 11 Absatz 5 des Sächsisches Kirchensteuergesetzes gestellt:

Evangelische Kirchen:

Evangelische Landeskirche Anhalts
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
Bremische Evangelische Kirche
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lippische Landeskirche
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg
Evangelische Kirche der Pfalz
Evangelisch-reformierte Kirche
Evangelische Kirche im Rheinland
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe
Evangelische Kirche von Westfalen
Evangelische Landeskirche in Württemberg

Römisch-Katholische Kirche:

Bistum Aachen
Bistum Augsburg
Erzbistum Bamberg
Erzbistum Berlin
Bistum Dresden-Meißen
Bistum Eichstätt
Bistum Erfurt
Bistum Essen
Erzbistum Freiburg
Bistum Fulda
Bistum Görlitz
Erzbistum Hamburg
Bistum Hildesheim
Erzbistum Köln
Bistum Limburg
Bistum Magdeburg
Bistum Mainz
Erzbistum München und Freising
Bistum Münster
Bistum Osnabrück
Erzbistum Paderborn
Bistum Passau
Bistum Regensburg
Bistum Rottenburg-Stuttgart
Bistum Speyer
Bistum Trier
Bistum Würzburg

Alt-Katholische Kirche:

Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche in Baden-Württemberg
Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche im Freistaat Bayern
Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche in Hessen
Gemeindeverband der Alt-Katholischen Pfarrgemeinden in Nordrhein-Westfalen
Alt-Katholischer Gemeindeverband Rheinland-Pfalz
Alt-Katholische Kirchengemeinde Berlin
Alt-Katholische Kirchengemeinde Hamburg
Katholische Pfarrgemeinde der Alt-Katholiken Hannover/Niedersachsen-Süd
Katholische Pfarrgemeinde der Alt-Katholiken Wilhelmshaven/Niedersachsen-West
Alt-Katholische Kirchengemeinde Saarland
Alt-Katholische Kirchengemeinde Schleswig-Holstein

Jüdische Landesverbände/Gemeinden:

Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern
Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen
Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein
Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe
Israelitische Religionsgemeinschaft Baden
Jüdische Kultusgemeinde Bad Kreuznach
Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main
Jüdische Gemeinde in Hamburg
Jüdische Kultusgemeinde Koblenz
Synagogen-Gemeinde Köln
Synagogengemeinde Saar
Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs

Freie Religionsgemeinschaften:

Freie Religionsgemeinschaft Alzey
Freireligiöse Landesgemeinde Baden
Freireligiöse Gemeinde Mainz
Freireligiöse Gemeinde Offenbach
Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz

3. Abführung der Kirchenkapitalertragsteuer

Der Kirchensteuerabzugsverpflichtete führt die nach Nummer 1 und 2 einbehaltene Kirchenkapitalertragsteuer an das zuständige Betriebsstättenfinanzamt ab.

4. Bekanntmachung

Diese Anordnung wird im Sächsischen Amtsblatt bekannt gemacht.

II.

Die Anordnung tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2024 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Anordnung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen zur Betriebsstättenbesteuerung zum Kirchensteuerabzug vom Kapitalertrag vom 18. August 2014 (MBl. SMF S. 42), zuletzt enthalten in der Verwaltungsvorschrift vom 6. Dezember 2021 (SächsABl. SDr. S. S 178), außer Kraft.

Dresden, den 18. Dezember 2023

Der Staatsminister der Finanzen
Hartmut Vorjohann

Marginalspalte

Verweis auf Bundesgesetze

    Fundstelle und systematische Gliederungsnummer

    SächsABl. 2023 Nr. 52, S. 1655
    Fsn-Nr.: 51-V23.1

    Gültigkeitszeitraum

    Fassung gültig ab: 1. Januar 2024