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REVOSax - Recht und Vorschriftenverwaltung Sachsen

VwV Entrichtung Gerichtskosten

Vollzitat: VwV Entrichtung Gerichtskosten vom 16. Juni 2005 (SächsJMBl. S. 48), zuletzt enthalten in der Verwaltungsvorschrift vom 11. Dezember 2023 (SächsABl. SDr. S. S 275)

I.
Zulässigkeit der Verwendung

1.
Mit den Gerichtskostenstemplern der Firmen Francotyp-Postalia Vertrieb und Service AG & Co. KG, Birkenwerder, sowie Neopost GmbH & Co. KG, Olching, können nach der Genehmigung gemäß Nummer 2 Gerichtskosten in Verfahren vor den Gerichten des Freistaates Sachsen sowie Kosten in Justizverwaltungsangelegenheiten entrichtet werden, wenn sie nicht der Landesjustizkasse Chemnitz zur Einziehung überwiesen worden sind.
2.
Der Gerichtskostenstempler darf nur mit Genehmigung des nach Ziffer II Nr. 1 zuständigen Präsidenten des Landgerichts (Genehmigungsbehörde) verwendet werden. Die Genehmigung darf nur Rechtsanwälten, Notaren, Rechtsbeiständen, Kreditinstituten und Versicherungsunternehmen erteilt werden sowie sonstigen Antragstellern, die in größerem Umfang die in Nummer 1 genannten Kosten zu entrichten haben. Sie kann jederzeit widerrufen werden. Bei missbräuchlicher Verwendung ist sie zu widerrufen. Die Behördenleiter unterrichten die Genehmigungsbehörde über eine festgestellte missbräuchliche Verwendung.
3.
Die in Nummer 1 genannten Kosten können nach Maßgabe des Abschnitts D auch durch den Abdruck eines in einem anderen Bundesland genehmigten Gerichtskostenstemplers entrichtet werden.

II.
Genehmigung der Verwendung

1.
Der Antrag auf Verwendung eines Gerichtskostenstemplers ist nach dem Vordruck Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen (HKR) 180, der in der Vordrucksammlung der sächsischen Justiz beim Oberlandesgericht Dresden amtlich festgestellt wurde, in vierfacher Ausfertigung über die Herstellerfirma oder deren Vertretung bei der für den Sitz der Kanzlei beziehungsweise für den Amts- oder Firmensitz des Antragstellers zuständigen Genehmigungsbehörde einzureichen. Je eine Ausfertigung des mit dem Genehmigungsvermerk versehenen Antrags erhalten der Antragsteller, die Herstellerfirma und die im Antrag genannte Kasse. Kasse im Sinne dieser Verwaltungsvorschrift ist die jeweilige Zahlstelle und die Landesjustizkasse Chemnitz. Eine Ausfertigung verbleibt bei der Genehmigungsbehörde. Der Ausfertigung für den Antragsteller sind die Bedingungen für die Benutzung von Gerichtskostenstemplern, Vordruck HKR 180 a, beizufügen.
2.
Bei Gerichtskostenstemplern mit Einstellcode fügt die Herstellerfirma die Codenummer dem Antrag in einem verschlossenen Umschlag bei. Der Umschlag mit der Codenummer wird von der Genehmigungsbehörde zusammen mit dem Genehmigungsvermerk an die Kasse weitergeleitet.

III.
Beschaffung

Der Antragsteller beschafft den Gerichtskostenstempler auf eigene Kosten.

IV.
Kostennachweis, Aktenführung

1.
Die Kasse führt zu jedem Gerichtskostenstempler einen Kostennachweis nach Vordruck HKR 181. Ein Doppel des Kostennachweises erhält der Antragsteller.
2.
Die Kasse legt für jeden Gerichtskostenstempler eine Akte an, in der alle diesen Gerichtskostenstempler betreffenden Vorgänge abzuheften sind.
3.
Vor der ersten Werteingabe sind auf einem besonderen Blatt, das zu den Akten zu nehmen ist, zwei deutliche Wertabdrucke in Nullstellung anzubringen. Dasselbe gilt im Falle der Änderung des Einsatzstückes (Klischees) oder, bei elektronischen Speichern, des Äquivalents.

V.
Vorauszahlung, Wertvorgabe

1.
Der Betrag der Wertvorgabe, auf den der Gerichtskostenstempler eingestellt werden soll, ist an die in der Genehmigung angegebene Kasse im Voraus zu entrichten. Die Wertvorgabe soll stets einen durch 100 teilbaren Euro-Betrag ausmachen. Sie darf einen Betrag von 75 000 EUR nicht überschreiten. Bei jeder Werteinstellung hat der Antragsteller das ihm ausgehändigte Doppel des Kostennachweises nach Ziffer IV Nr. 1 vorzulegen.
2.
Die Vorauszahlung kann auch durch Überweisung auf das Konto der Landesjustizkasse Chemnitz geleistet werden.
3.
Nur der Kassenverwalter darf in Gegenwart eines zweiten Bediensteten den Verschluss des Gerichtskostenstemplers öffnen und den Betrag der Wertvorgabe einstellen. Dabei ist Folgendes zu beachten:
a)
Vor dem Öffnen des Gerichtskostenstemplers ist die Unversehrtheit des Sicherheitsblättchens zu prüfen. Ist das Sicherheitsblättchen beschädigt oder besteht der Verdacht, dass die gesicherten Teile des Gerichtskostenstemplers unbefugt geöffnet worden sind, ist dies unverzüglich dem Behördenleiter anzuzeigen. Vor dessen Entscheidung darf der Gerichtskostenstempler weder zur Auffüllung geöffnet noch an den Überbringer herausgegeben werden.
b)
Der Stand des Kontrollzählers, der die Gesamtsumme aller Einzahlungen anzeigt, ist anhand des Kostennachweises zu prüfen. Es ist festzustellen, ob der Stand des Gebührenzählers, aus dem die Gesamtsumme aller verbrauchten Werte ersichtlich ist, den Stand des Kontrollzählers überschreitet. Gegebenenfalls ist nach Ziffer XII Nr. 4 zu verfahren.
c)
Bei Maschinen mit Plombenverschluss ist die Unversehrtheit des Plombenverschlusses am Vorgabewerk zu prüfen.
d)
Bei Maschinen mit Einstellcode ist darauf zu achten, dass bei Eingabe der Codenummer Dritte die Codenummer nicht ablesen können.
e)
Nach der Einstellung des Betrages der Wertvorgabe im Vorgabewerk ist sogleich zu prüfen, ob der Kontrollzähler den Betrag der Wertvorgabe richtig addiert hat.
f)
Die Maschine ist nach Einlegen eines neuen Sicherheitsblättchens zu schließen, wobei die Bildseite nach außen zeigen muss.
4.
Bei jeder neuen Werteinstellung trägt der Kassenverwalter auf den beiden Kostennachweisen den Tag, den Stand des Gebührenzählers, den Stand des Stückzählers, der die Gesamtzahl aller Stempelungen anzeigt, sowie den Stand des Kontrollzählers oder des Vorgabezählers vor und nach der Einzahlung und den eingezahlten Betrag ein. Die Art der Einzahlung ist unter Angabe der Buchungsnummer oder der Nummer des Titelverzeichnisses zu vermerken. Die Eintragungen sind von ihm und dem zweiten Bediensteten auf beiden Kostennachweisen zu unterschreiben. Die Eintragung im Kostennachweis des Antragstellers gilt als Quittung über die Vorauszahlung.
5.
Bei Gerichtskostenstemplern mit Einstellcode, die nicht durch ein Postschloss mit Sicherheitsblättchen gesichert sind, entfällt abweichend von Nummer 3 Satz 1 die Öffnung des Verschlusses des Gerichtskostenstemplers. Nummer 3 Satz 2 Buchst. a und f ist nicht anzuwenden.

VI.
Abdruck und Farbe des Gerichtskostenstemplers

1.
Der Abdruck des Gerichtskostenstemplers hat folgenden Inhalt:
a)
die Wörter „Gerichtskosten bezahlt“;
b)
die Angabe von Datum und Betrag;
c)
der Abdruck des Staatswappens und der Maschinennummer;
d)
die Bezeichnung der zuständigen Kasse;
e)
die Sicherheitsleiste oder Benutzerbezeichnung.
2.
Für den Abdruck darf nur rote oder blaue Farbe verwendet werden.
3.
Bei Gerichtskostenstemplern, die ab dem 1. Juli 2005 zugelassen werden, ist abweichend von Nummer 1 Buchst. e ausschließlich die Angabe der Benutzerbezeichnung zulässig.

VII.
Verwendung

1.
Der Stempelaufdruck ist auf der Vorderseite des für das Gericht bestimmten Schriftstücks an übersichtlicher Stelle anzubringen. Der Stempelaufdruck darf ferner angebracht werden auf Zahlungsaufforderungen der Geschäftsstelle des Gerichts, sofern dieses Schriftstück an das Gericht zurückgegeben wird, sowie auf einem Schriftstück, das enthalten muss:
a)
die Bezeichnung des Benutzers;
b)
die Bezeichnung der Sache;
c)
den Grund der Zahlung und, soweit erforderlich,
d)
die Angabe, für wen der Vorschuss gezahlt wird.
2.
Für die Anbringung des Abdrucks dürfen auch Klebeetiketten verwendet werden, die von der Herstellerfirma zu beziehen sind und nicht ohne Beschädigung abgelöst werden können. Für die Anbringung des Klebeetiketts gilt Nummer 1 entsprechend.
3.
Die Stelle, die den Abdruck angenommen hat, hat auf Antrag eine Quittung entsprechend HKR 166 zu erteilen.
4.
Ein Stempelabdruck, der die Höhe des entrichteten Betrages nicht oder nicht zweifelsfrei erkennen lässt oder bereits auf einem anderen Schriftstück angebracht war, gilt nicht als Zahlung. Dies gilt entsprechend für beschädigte oder mit nicht vollständigem Stempelabdruck versehene Klebeetiketten.

VIII.
Erstattung des Gegenwertes für nicht eingereichte und für
nicht anerkannte Stempelabdrucke

1.
Kosten, die mittels Gerichtskostenstempler entrichtet sind, werden auf Antrag erstattet, wenn der Antragsteller nachweist, dass Kosten nicht oder nicht in der abgedruckten Höhe entstanden sind oder dass der entrichtete Betrag nicht als Zahlung anerkannt worden ist. Der Antrag ist an den Leiter der Behörde zu richten, an dessen Kasse die Vorauszahlungen entrichtet werden. Die Belege sind beizufügen und müssen als ungültig gekennzeichnet sein. In den Fällen der Ziffer VII Nr. 4 kann auf die Akten Bezug genommen werden. In diesen Fällen ist die Höhe des entrichteten Betrages glaubhaft zu machen.
2.
Die Erstattung wird von dem Behördenleiter durch förmliche Kassenanordnung veranlasst. Der Antrag und die Belege sind zu den Akten nach Ziffer IV Nr. 2 zu nehmen.
3.
Sind Kosten nach § 36 der Kostenverfügung (KostVfg), die nach Maßgabe der Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz zur Kostenverfügung (VwVKostVfg) vom 8. September 1998 (SächsJMBl. S. 105), geändert durch Verwaltungsvorschrift vom 15. November 2001 (SächsJMBl. S. 157) und verlängert durch Verwaltungsvorschrift vom 27. November 2003 (SächsABl. S. 1160), in der jeweils geltenden Fassung, gilt, zurückzuzahlen oder im Soll zu löschen, werden in der Kassenanordnung Beträge, die durch den Abdruck des Gerichtskostenstemplers nachgewiesen sind, besonders aufgeführt. Die Bezeichnung „Gerichtskostenstempler“, der Tag des Stempelabdrucks sowie die Maschinennummer sind hinzuzufügen. Die Entrichtung durch Gerichtskostenstempler ist in entsprechender Anwendung von § 36 Abs. 10 KostVfg zu bescheinigen.

I.
Zulässigkeit der Verwendung von Gebührenstemplern durch Kassen

1.
Die bei den Gerichten des Freistaates Sachsen zu erhebenden Kosten und Vorschüsse können mittels eines bei einer Kasse des Freistaates Sachsen verwendeten Gebührenstemplers entrichtet werden. Kassen im Sinne dieses Abschnitts sind Zahlstellen, Geldstellen und die Landesjustizkasse Chemnitz.
2.
Gerichtskostenforderungen, die der Landesjustizkasse Chemnitz zur Einziehung überwiesen sind, können nicht mittels Gebührenstempler entrichtet werden.

 

II.
Inhalt und Farbe des Abdrucks des Gebührenstemplers

1.
Der Abdruck des Gebührenstemplers hat folgenden Inhalt:
a)
die Wörter „Gerichtskosten bezahlt“ oder die Wörter „Mit Gebührenstempler bezahlt“;
b)
die Angabe von Datum und Betrag;
c)
der Abdruck des Staatswappens und der Maschinennummer;
d)
die Nummer des Gebührenzählers oder die Bezeichnung der Kasse.
2.
Für den Abdruck darf nur rote oder blaue Farbe verwendet werden.

III.
Verwendung der Gebührenstempler

1.
Der Stempelabdruck ist auf der Urschrift des für das Gericht bestimmten Schriftstücks an deutlich sichtbarer Stelle und möglichst auf der Vorderseite anzubringen.
2.
Der Stempelabdruck darf ferner angebracht werden
a)
auf Zahlungsaufforderungen der Geschäftsstelle des Gerichts, sofern diese an das Gericht zurückgegeben werden;
b)
auf einem Einzahlungsbeleg mit Quittungsdurchschrift nach Vordruck HKR 167.
3.
Kommt aus technischen Gründen ein Stempelaufdruck nicht in Betracht, dürfen für die Anbringung des Abdrucks auch Klebeetiketten verwendet werden, die nicht ohne Beschädigung abgelöst werden können. Für die Anbringung des Klebeetiketts gelten die Nummern 1 und 2 entsprechend. Die Klebeetiketten sind bei der Firma zu beschaffen, die den jeweiligen Gebührenstempler hergestellt hat.
4.
Vor der Hinausgabe des Stempelabdrucks hat sich der mit der Bedienung des Gebührenstemplers beauftragte Bedienstete zu vergewissern, ob der gedruckte Betrag dem zu zahlenden Betrag entspricht.
5.
Dem Einzahler ist in den Fällen der Nummern 1 und 2 Buchst. a auf Verlangen eine Quittung nach Vordruck HKR 167 a zu erteilen.

IV.
Eintragung der Einzahlungen

1.
Die Kasse führt eine Nachweisung über die mittels Gebührenstempler entrichteten Beträge nach Vordruck HKR 168. Die Nachweisung ist als Kartei mit Vorsatzkarte oder in Buchform zu führen. Großbuchstabe A Nr. 18 zu § 71 Abs. 1 Vorl. VwV-SäHO gilt entsprechend. Die Nachweisung verbleibt bei der jeweiligen Kasse.
2.
Die Kasse bucht die Tagessumme der Stempelungen in der Spalte 3 der Nachweisung als Einzahlung. Die Tagessumme der Berichtigungen in der Spalte 4a der Nachweisung trägt die Landesjustizkasse Chemnitz im Titelbuch, die Zahlstelle im Titelverzeichnis als Absetzung ein und die Geldstelle in die Anschreibeliste als Auszahlung.

V.
Prüfung

1.
Der Aufsichtsbeamte der Kasse prüft monatlich einmal unangemeldet, ob der Stand des Gebührenzählers ordnungsgemäß in die Nachweisung eingetragen wurde. Er bescheinigt die Prüfung auf der Vorsatzkarte oder der Titelseite der Nachweisung.
2.
Beim Jahresabschluss der Nachweisung bescheinigt der Aufsichtsbeamte den Stand des Betragszählwerks in der Nachweisung für das nächste Jahr.
3.
Der Aufsichtsbeamte erfasst in einer besonderen Liste die festgestellten Fehlbeträge.

VI.
Behandlung von Fehldrucken, Erstattung des Gegenwertes
für nicht eingereichte Stempelabdrucke

1.
Ist durch eine Fehleinstellung oder infolge technischer Mängel des Gebührenstemplers ein höherer oder unlesbarer Betrag gedruckt worden, der Druck in sonstiger Weise fehlerhaft oder das Etikett beschädigt, ist der Fehldruck ungültig zu machen. Der Betrag ist neu zu drucken und ein Berichtigungsbeleg nach Vordruck HKR 169 zu fertigen. Bei Verwendung eines Klebeetiketts ist der Fehldruck auf den Berichtigungsbeleg zu kleben. In dem Berichtigungsbeleg ist gegebenenfalls die Rückzahlung eines überzahlten Betrags an den Einzahler anzuordnen. Der Ungültigkeitsvermerk und der Berichtigungsbeleg sind von dem Aufsichtsbeamten und von dem Verwalter der Kasse zu unterzeichnen. Der unrichtige Betrag ist in Spalte 4a der Nachweisung einzutragen. Der Berichtigungsbeleg gilt als Bestandteil der Nachweisung.
2.
Ein Berichtigungsbeleg nach Nummer 1 ist nicht erforderlich, wenn der Stempelaufdruck gemäß Ziffer III Nr. 2 Buchst. b auf einem Einzahlungsbeleg nach Vordruck HKR 167 angebracht wurde. In diesen Fällen ist der Einzahlungsbeleg mit dem ungültig gemachten Fehldruck und der anhängenden Quittung als Berichtigungsbeleg zur Nachweisung zu nehmen.
3.
Wurden Kosten eingezahlt und wird der Beleg mit dem Stempelabdruck sofort, spätestens am nächsten Arbeitstag zurückgegeben, ist Nummer 1 entsprechend anzuwenden. In dem Berichtigungsbeleg ist die Auszahlung des Betrags anzuordnen. Der Stempelabdruck ist dem Berichtigungsbeleg beizufügen. Wurden Kosten versehentlich eingezahlt und wird dies erst später bemerkt, ist nach § 36 Abs. 3 und 10 KostVfg zu verfahren. Kosten, die mittels Gebührenstempler entrichtet wurden, werden auf Antrag erstattet, wenn durch Vorlage des Originals der mit dem Stempelabdruck versehenen Antrags- oder Klageschrift nachgewiesen wird, dass der Wert des Stempelabdrucks nicht verbraucht wurde. Die Erstattung wird von dem Behördenleiter durch förmliche Kassenanordnung veranlasst, bei dessen Kasse die Vorauszahlung mittels Gebührenstempler entrichtet wurde. Der Stempelabdruck ist als ungültig zu kennzeichnen. § 36 Abs. 10 KostVfg gilt entsprechend.
4.
Wird durch eine Fehleinstellung ein zu niedriger Betrag gedruckt, ist der Unterschiedsbetrag hinzuzudrucken.
5.
Sind Kosten nach § 36 KostVfg zurückzuzahlen oder im Soll zu löschen, werden in der Kassenanordnung nach Muster 34 der Anlage 4 zu § 70 Vorl. VwV-SäHO (EDVBK) Beträge, die durch den Abdruck des Gebührenstemplers nachgewiesen sind, gesondert aufgeführt. Die Bezeichnung „Gebührenstempler“, der Tag des Stempelabdrucks sowie die Maschinennummer sind hinzuzufügen. Die Entrichtung durch Gebührenstempler ist in entsprechender Anwendung des § 36 Abs. 10 KostVfg zu bescheinigen.
6.
Stellt der Kostenbeamte fest, dass der Stempelabdruck einen höheren Betrag anzeigt, als nach dem Inhalt des gestempelten Schriftstücks offensichtlich zu zahlen war oder dass offensichtlich ein zu hoher Betrag gedruckt wurde, verständigt er den Aufsichtsbeamten. Dieser prüft anhand der Liste über Fehlbeträge nach Ziffer V Nr. 3, ob nicht ein höherer Betrag gedruckt als tatsächlich gezahlt wurde. Liegt eine Überzahlung vor, leitet der Kostenbeamte die Kassenanordnung nach Muster 34 EDVBK der Landesjustizkasse Chemnitz zu. Wurde ein höherer Betrag gedruckt, als tatsächlich gezahlt worden ist, berichtet der Aufsichtsbeamte dies dem Behördenleiter. Dieser veranlasst das Weitere hinsichtlich
a)
der Rückerstattung eines von dem Verwalter der Kasse ersetzten oder
b)
der Abwicklung eines durch Vorschuss gedeckten Fehlbetrages sowie
c)
der Absetzung des überstempelten Betrages von den Einnahmen an Gebühren.
7.
Der Behördenleiter kann diese Befugnis dem Geschäftsleiter übertragen.
8.
Wurden entgegen Ziffer I Nr. 2 Gerichtskostenforderungen mittels Gebührenstempler entrichtet, die der Landesjustizkasse Chemnitz zur Einziehung überwiesen waren, ordnet der Kostenbeamte nach § 36 Abs. 3 und 10 KostVfg die Löschung des Kostensolls an.

VII.
Sicherung

1.
Der Erstschlüssel für das Sperrschloss oder der Sperrcode des Gebührenstemplers wird dem Verwalter der Kasse übergeben. Der Verwalter hat den Schlüssel oder den Sperrcode außerhalb der Dienststunden und beim vorübergehenden Verlassen des Raumes getrennt vom Gebührenstempler aufzubewahren. Der Zweitschlüssel oder die Ausfertigung des Sperrcodes des Gebührenstemplers ist in einem versiegelten Umschlag von dem Aufsichtsbeamten sicher zu verwahren.
2.
Der Behördenleiter trifft die notwendigen Anordnungen zur Aufbewahrung der Gebührenstempler unter Berücksichtigung der Bestimmungen der Haushaltsordnung des Freistaates Sachsen (Sächsische Haushaltsordnung – SäHO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. April 2001 (SächsGVBl. S. 154), geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 13. Dezember 2002 (SächsGVBl. S. 333, 352).

Marginalspalte

Verweis auf Bundesgesetze

    Fundstelle und systematische Gliederungsnummer

    SächsJMBl. 2005 Nr. 6, S. 48
    Fsn-Nr.: 32-V05.1

    Gültigkeitszeitraum

    Fassung gültig ab: 30. Juni 2005